Ja, wie sollte es anders sein - in den letzten beiden Jahren war es so, da ist es halt diesmal auch so: Wenn ich nach Deutschland und nach Köln komme, ist da Christopher Street Day (CSD). Bisher habe ich ja immer nur die schrägen Gestalten bewundert, die schon am Samstag vor dem Sonntag die Innenstadt bevölkerten (siehe zum Beispiel hier (2008) oder hier (2009)). Aber wenn man jetzt mittendrin wohnt, liegt es ja nahe, auch mal zum sommerlichen Karnevalsumzug zu gehen. Es ist nämlich irgendwie nichts Anderes, nur dass statt Kamelle Kondome fliegen. Und rote Schleifchen der Aidshilfe, jede Menge Aufkleber, Gummibärchen, Kölnisch Wasser und ich weiß nicht was noch. Und alle möglichen Organisationen sind dann auch mit einem Wagen dabei, auch solche, bei denen man nicht zuerst an sexuelle Orientierung denken würde. Alle Parteien mitsamt Jugendorganisationen zum Beispiel, oder diverse Fußballvereine. Oder, oder, oder. Frau Roth von den Grünen war auch persönlich dabei auf dem Wagen. Der CSD ist übrigens nur ein Bestandteil eines größeren Events namens ColognePride, und das Motto hieß dieses Jahr denn auch "Stolz bewegt."
Nach anderthalb Stunden mit diversen Wagen und jeder Menge schrillen Fußvolks war ich absolut mürbe wegen der Lautstärke. Jaja, ich werd' wohl alt, aber es ist echt unerträglich. Ich habe keine Ahnung, wie das die zahlreichen "Wagenengel" aushalten, gewissermaßen Ordner, die neben den Wagen hergehen und aufpassen, dass keiner unter die riesigen Räder kommt. Ich hatte ja wenigstens noch gelegentlich kleine Pausen mit reduziertem Lärm zwischen zwei Wagen, aber wenn man die ganze Zeit direkt daneben steht ... ich vermute, dass am Ende eines solchen Tages die Gruppe "Lila und rosa Gehörlose" nennenswerten Zulauf erhält, die natürlich auch mit einem eigenen und erfrischend stillen Wagen dabei war.
Sonntag, 4. Juli 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen