So der Titel des Stücks, das wir gestern im Schauspielhaus Köln - genial! auch in der besagten "fußläufigen" Entfernung! - gesehen haben. Mehr darüber im Spielplan. Nicht genial, aber recht unterhaltsam, mit einem Kontrast von und mit Interaktion zwischen drinnen und draußen, nämlich im Schauspielhaus und davor. Mittels Videoübertragung. Da sollte dann eine der Akteurinnen "das Volk" finden und zur Revolution aufrufen, was gestern eher in eine Realsatire umkippte. Das Volk Ute ließ sich dann doch nicht zum Bleiben animieren, so dass schließlich Volk Helmut, in geräumiger Hose und mit blütenweißem Unterhemd auf gebräunter costaricanischer Haut, das Rennen machte. Nach seinen Änderungswünschen befragt, fokussierte es vorwiegend auf Party!
Ich habe mich aber doch gefragt, ob die Schauspieler nicht den meisten Spass mit dem Stück haben ... vor allem, weil es bei jeder Vorstellung wirklich immer anders ausgeht und man sich spontan auf das jeweilige "Volk" einstellen muss. (Jede Wette übrigens, dass das Stück in China ganz anders laufen würde. Wenn da schon mal einer auf einer öffentlichen Straße vor einem Fernseher stehen bleibt, würde es keine zwei Minuten dauern, dann wäre schon ein ganzer Pulk von Neugierigen da und würde mit in den Kasten glotzen. Klar, Gruß aus Kalau: in einer Volksrepublik kann man viel einfacher Volk finden!)
Aber auch drinnen in den Zuschauerreihen konnte man gestern mitmachen. Zuerst von den billigen Plätzen auf die teuren vorrücken, damit die Reihen nicht allzu leer aussähen (mitten im Sommer und an einem Abend mit WM-Viertelfinale war der Andrang nicht gerade überwältigend), dann ging eine Flasche Wodka rum, dann durften-mussten-sollten einige Auserwählte aus den ersten Reihen auf der E-Gitarre spielen, und zum Schluss gab's nochmal Wodka für alle, diesmal immerhin aus individuellen Gläsern. Und das alles für nur 22 Euro auf den teuersten Plätzen!
Sonntag, 4. Juli 2010
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