Donnerstag, 14. Juni 2012

Dienstag, 12. Juni 2012: Caen-Caen im Regen

Shopping. Wir kaufen sogar zwei neue Regenschirme, weitere Leggings und ein langärmeliges Hemd - und als Ausgleich gegen leichten Nass- und Kaltfrust "plündere" ich noch die BD-Läden in der rue froide (ja, die heißt wirklich so, und nein, so schlimm war es auch nicht - habe jede Menge in den Läden gelassen).

Mittagspause. Es wird und wird nicht besser mit dem Regen - wir sitzen ewig in einem Bar-Tabac, wohin alle möglichen Leute kommen, um dort ihr mitgebrachtes Mittagessen zu vertilgen und sich ein Getränk dazu zu bestellen; nach dem café au lait nimmt der Regen gefühlt eher noch zu, und auch der nachgeschobene chocolat chaud bringt keine Besserung. Seufz.

Abbaye aux hommes. Eigentlich wollen wir ja gar keine geführte Besichtigung machen, aber die Klostergebäude aus dem 18. Jhdt., später lange Zeit Schule, jetzt Stadtverwaltung, sind auch ganz nett, man kann die meiste Zeit in überdachten und windgeschützten Räumen verbringen, unter den Kristalllüstern der Benediktiner (Murano-Glas, aber nicht bunt, sondern mit Kreuzen verziert …) oder in den Prachttreppenhäusern mit breiten, frei tragenden Treppen; besonders schön ist der gotische Saal, in dem jetzt der Stadtrat tagt - hoffentlich resultieren so erhebende Räume in gehobener Qualität der Entscheidungen!

Abbatiale de St-Etienne. Die recht finstere romanische Kirche mit gotischem Chor, das Pendant zu Königin Mathildes Dreifaltigkeitskirche, beherbergt eine Grabplatte für Wilhelm den Eroberer, zu seinen Lebzeiten Conditor der Abtei (ja, so steht's auf der Platte - für alle Nichtlateiner: nein, er hat nicht etwa die Mönche mit Törtchen und Croissants versorgt, sondern bloß die Abtei gegründet), und eine Orgel des hierzulande berühmten Orgelbauers Cavaillé-Coll, der in seinem Leben 499 solcher Instrumente hergestellt hat.

Wilhelm der Eroberer. Mit den Zügen von Charlton Heston und eingekleidet von Dior (allerdings in einen Umhang gehüllt, von dem ich steif und fest behaupte, dass er aus Fensterleder besteht) steht die Wachsfigur Wilhelm des Bastards unter einer der erwähnten Prachttreppen gleich hinter der Sakristei, während einer seiner Oberschenkelknochen im Grab die Stellung hält - den reisefreudigen Rest hat's in alle Himmelsrichtungen verschlagen, in alter Tradition seiner Englandfahrt, die er bestimmt nur unternommen hatte, um den blöden Beinamen durch einen ruhmreicheren ersetzen zu können.

St-Pierre. Die dem heiligen Petrus gewidmete Stadtkirche gleich zu Füßen der Festung ist flammend flamboyant - sozusagen ein steinernes Spitzendeckchen mit mehreren Hainen von hängenden Schlusssteinen.

P.S. Manche Deutschen müssen die Leute in Caen doch sehr beneiden - nicht nur um die Schuhläden mit den ausgeflipptesten Sandalen, die garantiert mit den schönsten Konditoreierzeugnissen konkurrieren können, sondern vor allem um die D.MARK. Ich habe sie fotografiert.

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