Sonntag, 17. Juni 2012

Donnerstag, 14. Juni 2012: Instant-Hafen

Am Strand. Als wir nach Arromanches-les-bains (das und 'n Badeort?? na ja …) kommen, ist ablaufendes Wasser: gut so, so kann man vor der sandigen Bucht des kleinen Ortes, in überraschender Entfernung von 2 km (sieht viel näher aus), die Reste von 8 km "Instant-Mole" des Militärhafens sehen, den die Engländer in Fertigteilen vorbereitet hatten und dann 175 km über den Ärmelkanal geschleppt haben, um über einen keineswegs improvisierten, sondern sorgfältig geplanten "Instant-Hafen" den Nachschub für die alliierten Kräfte in der Normandieschlacht sicherzustellen.

Le prix de la liberté. Auf der Felsnase im Osten des Ortes haben Maria, der gekreuzigte Jesus, Bunkerreste und die Aussichtsplattform von einem seltsamen Rundbau Gesellschaft bekommen: darin läuft auf den 9 Leinwänden eines 360-Grad-Kinos der 18minütige Film "Der Preis der Freiheit" mit dem Anspruch, die Landung in der Normandie aus Sicht eines einfachen Infanteristen darzustellen, indem Archivmaterialien und Bilder von heute überlagert werden (das "making of" ist allerdings fast interessanter als der Film selbst).

Wilde Orchidee. Auf dem Weg zum 360-Grad-Kino entdecke ich am Wegesrand eine der heimischen wilden Orchideen, wohl Bienenragwurz - ich bin sehr stolz, dass ich sie an diesem völlig unerwarteten Ort nicht übersehen habe.

Musée du débarquement. Trocken und auch nicht uninteressant - hier geht es naturgemäß vor allem um das "Instant-Hafen"-Projekt, mit allen 'Schikanen': Panoramablick auf die Bucht, Modelle inclusive Seegang und Tidenhub, Filmdokumente, dicke Testberichte von einzelnen Vorbereitungsexperimenten, und Bedenkenträgerberichte mit Churchills später berühmt gewordenen Worten: "Let me have the best solution worked out. Don't argue the matter. The difficulties will argue for themselves." (Frei übersetzt: Kommt mir nicht mit Problemen, kommt mir mit der besten Lösung. Die Probleme stellen sich von ganz allein ein.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen